„Sie sind eine Cose!“, platze es mir heraus. Die Hausherrin und Ariane starrten mich an.
„Verzeihung, gnädige Dame, ich konnte ihr noch nicht die nötige Etikette beibringen.“ Ariane hatte sich bei ihren Worten tief verbeugt. Ich tat es ihr schleunigst nach.
„Immerhin scheint sie schnell zu lernen. Ihr dürft euch erheben.“
Ich erhob mich langsam, bevor ich noch was falsch machte und fragte: „Warum habt Ihr mich hierhergebracht? Ich bin Euch sehr dankbar, dass ihr mich von diesem seltsamen Noc-.“
Ariane hustete und unterbrach sie. „Sprich nur wenn du gefragt wirst.“
Also nie? -.- Ich nickte und sah das halbe Schnurgarst erwartungsvoll an.
Die Dame wirkte zufrieden.
„Wir haben dich von dieser Organisation befreit, weil sie alle Cose jagen. Sie sind auch mir und meiner Tochter oft auf den Fersen gewesen.“
Ah, und wie habt ihr sie abgeschüttelt?!„Als Gegenleistung wirst du die Spielkameradin meiner Tochter Chane. Sie langweilt sich immer furchtbar.“
Mit diesen Worten winkte sie den beiden hinaus.
Na das kann ja heiter werden.Verdattert wurde ich zurück auf mein Zimmer gebracht.
Eigentlich konnte ich nur auf Morgen warten.
Der kam schneller als mir lieb war. Ariane hatte anscheinend die Aufgabe bekommen, sich persönlich um mich zu kümmern. Als ob ich noch einen Babysitter bräuchte! Empört wurde ich zu der Tochter gebracht.
„Du bist also mein neues Spielzeug?“, sagte ein junges Charmian-Mädchen von ca. 15 Jahren skeptisch zu mir.
Na vielen Dank auch.„Spielkameradin.“, korrigierte ich sie, woraufhin ich einen bösen Blick erntete.
„Sag mir erstmal deinen Namen.“, forderte sie.
„Nazalie. Und deiner?“
Sie verzog ihr Gesicht. „Cascada. Und jetzt wird gespielt!“
„Öhm, und was?“
„Du bist das Spielzeug, lass dir was einfallen!“
. . . . . Was sollte man dazu noch sagen??
„Keine Ahnung, Verstecken?“
„Öde. Ne, wir spielen Pokemon und bekämpfen uns gegenseitig!“
„Ich weiß nicht ob das-,“ Aber da griff sie mich auch schon mit Dunkelklaue an. Als Psychopokemon fand ich das weniger freundlich. Wütend kickte sie Cascada per Ruckzuckhieb an die Wand.
„Lass mich in Ruhe!“ Das Charmian-Mädchen wurde ihr von Sekunde zu Sekunde unsympathischer.
„Wieso suchst du dir nicht normale Freunde? Oder ein Pokemon, dass du aufziehen kannst? Stattdessen lässt du deinen Frust an mir aus!“ (ZICKENKRIEG!!)
„Du hast doch keine Ahnung! Meine Mutter sperrt mich hier ein, seit der Noctuh-Mann uns auf den Fersen ist. Wir müssen alle paar Monate umziehen, ich weiß selbst nicht wem die schicke Hütte hier gehört. Und ein Pokemon, ha!“ Sie schnaubte, „Die halten sich alle fern von mir, weil ich eine Cose bin!“ Cascada ging mit einer weiteren Dunkelklaue auf mich los, der ich diesmal ausweichen konnte.
„Das ist sicherlich nicht der Grund. Ich hatte einen Zigzachs als Partner und Ziggy hatte mich akzeptiert!“
„Pah, und wo ist es jetzt?“
Ich zögerte. „Weiß nicht.“, nuschelte ich, „Seit der Noctuh-Mann mich jagt, ist nichts mehr so wie vorher.“ Mittlerweile hatte ich aufgehört, meine Unglücksereignisse zu zählen.
Cascada startete einen weiteren Angriff.
„Kannst du mal aufhören?!“
Und ich dachte immer, ich hätte eine ruhige Persönlichkeit…„Weißt du was? Wir gehen jetzt in den nächstbesten Wald! Wo sind wir hier überhaupt?“
„Im Ewigwald.“, erwiderte das Charmian-Mädchen widerwillig. „Wir können nicht einfach raus, meine Mom würde mich umbringen, wenn sie das wüsste!“
„Du hörst auf deine Mutter?“
„Ich.. nunja… also… na gut. Aber sag das du mir gedroht hast!“
„Das werd ich sicherlich nicht.“ Ich grinste schelmisch und wir schlichen aus dem alten Gemäuer heraus.
Wer hätte gedacht, als welch Fehler sich das entpuppen könnte?
Der Wald war dicht und ruhig.
In den Wäldern zu Hause war es nie so ruhig gewesen.
Ab und zu lief ihnen ein Knilz über den Weg oder es flogen in kurzen Schwärmen Schmetterlingspokemon vorbei.
Wir zwei liefen also so im Wald herum, hatten keine Ahnung was wir hier eigentlich wollten und das empfand ich als ziemlich
unangenehm.
„Wir haben die beiden.“, sagte eine seltsamerweise äußerst charmante Stimme, die jedoch einen verbissenen Ton innehatte. Mir war im Bruchteil einer Sekunde klar: diesmal hatte ich die Runde verloren und Cascada durch meinen Starrsinn mit hineingezogen.
„Bleibt stehen oder wir müssen Gewalt anwenden.“ Ich drehte mich rasch um. Hinter uns war plötzlich ein Staraptor aufgetaucht. Ebenfalls ein Cose (war mittlerweile was anderes zu erwarten?). Er war ein noch ein Teenager, aber erinnerte mich i-wie an diese Graf Iksbat Filme…
„Gut gemacht, San.“, die zweite Stimme hatte einen öligen Klang.
„Lass uns abhaun!“, zischte ich Cascada zu. Diese war jedoch steif vor Angst. Bisjetzt war sie vor solchen Dingen ja immer behütet worden, jedenfalls bis ich aufkreuzte. Wieso brachte ich bloß jeden meiner Art in Gefahr? Aikara, Janika… Naja, der geht’s gut, denk ich.
„Cascada!“, ich wurde eindringlicher.
„Vergiss es, Karit könnt ihr nicht entkommen. Er ist ja nicht so wie Naboru und lässt seine Beute dauernd davonkommen.“ San lachte kurz. Trotz seiner charmanten Stimme, war er mir definitiv unheimlich.
„Wer ist Naboru..?“, fragte ich um abzulenken.
„Ein Cose, halbes Noctuh, größenwahnsinnig.“
Die Beschreibung war gut. Ich presste meine Lippen aufeinander. Der Typ war keine besonders angenehme Erinnerung.
„Okay, nehmt mich von mir aus wohin ihr wollt, aberlasst Cascada in Ruhe!“, verlangte ich. Es mag vielleicht mutig klingen, aber mein Herz raste irrsinnig.
San lachte kurz. „Sie sind nicht in der Position Fragen zu stellen.“ Er verneigte sich vor mir, was mich überraschte. Das nutzte er aus und legte mich übers Kreuz.
Der Kramshef-Mann trat übrigens auch mal ins Bild.
„Lass das Charmian-Mädel gehen, ihr Cose-Gen wurde lediglich weitervererbt. Sie gehört der niedrigeren Stufe an. Zudem bezahlt uns ihre Mutter immer äußerst großzügig, dafür, dass wir sie in Ruhe lassen.“
Cascada machte den Mund auf, wusste allerdings nicht so Recht, was sie von sich geben sollte und schloss in wieder. Karit nickte San zu, dieser schlug ihr mit der einen Hand gezielt auf den Hinterkopf, mit der anderen hielt er mich weiterhin fest. Cascada kippte um. Wie kann man mit einen einfachen Schlag bewusstlos werden? Doch das war nicht wirklich eine Frage, die mich lang beschäftigte.
Viel mehr: Was wollten diese Typen von mir? Was genau hatte es mit den Cose aufsich? Woher stammen sie? und so weiter und so fort, im Moment hab ich andere Dinge im Kopf.
Wie hau ich hier am besten ab? Wohl gar nicht, das Staraptor hatte nämlich einen festen Griff.
Er fesselte mich fest und schleppte mich wie einen alten Sack auf sein Staraptor. Karit holte seinerseits sein Kramshef aus einem Pokeball. Ich fand das widerlich wie konnte man nur ein Lebewesen seiner eigenen Art (nun ja nicht ganz) gefangen halten? Einfach in eine kleine Ballkapsel sperren? Wehe, die versuchten das mit mir.
Meine Hände waren also rücklings noch gefesselt, das Staraptor nahm mich mit seinen Krallen, was nicht gerade angenehm war, San konnte selbst fliegen und Karit flog auf seinem Kramshef. Ein halber Vogel und nicht fliegen können, konnte ich zwar auch nicht, aber das war mir im Grunde genommen auch egal.
Es ging also Richtung Hauptquartier. Ich hatte Angst. Was würde mich erwarten?
Ich fand den Flug gar nicht so schlimm, vielleicht lag es daran, dass ich Flugblut in mir hatte. Fliegen konnte ich noch nicht, aber ich bin lernfähig.
Kaum waren wir gestartet brüllte ich wie am Spieß. Was anderes konnte ich ja nicht machen. Ich schimpfte, brüllte, fluchte, spuckte Karit an, als er kurz unter mir flog (seitdem fliegt er über mir) und schrie um Hilfe.
Die beiden schien das nicht wirklich zu stören. Kein Wunder, wer sollte mich denn in dieser Höhe hören?
Ich geriet erst aus meinem Gedankenstrom, als das Staraptor, dass mich transportierte einen Ausfall machte und durch mein zusätzliches Gewicht in Schwankung geriet. Aprupt wendete ich den Kopf. Ein Bibormädchen setzte zum weiteren Angriff an.
Invsaion der KÄFERCOSE!!
Ich konnte auf den ersten Blick nur ein Ledian sowie ein Bibor erkennen. Auf den zweiten kamen dann ein Yanma, drei Ninjask, ein Volbeat sowie ein Illumise, ein Moterpel und zu guter letzt 15 Waldribie hinzu. Letztere sind jedoch keine Cose^^ Dennoch denke ich: der Begriff >Invasion< passt ziemlich gut.
Die drei Ninjask gingen auf Karit los, die 15 Waldribie auf sein Pokemon. Ich bzw. das Staraptor wurde von dem Moterpel, Yanma, Bibor, Illumise und Volbeat attackiert.
Und San? Ich konnte blöderweise schon nicht mehr hinsehen, da Staraptor ziemlich durchgeschüttelt wurde. Jedoch hörte ich San’s Gegner folgendes sagen:
„Das du sie unterstützt, hilft deiner Schwester auch nicht. Du bist bloß eine arme Seele, die es nicht wagt zu rebellieren!“
Mit diesen Worten ließ Staraptor mich los und ich fiel gen Boden.
Ich hoffe meine Retter gingen nicht davon aus, dass ich fliegen konnte! Dann hätte ich nämlich ein kleines Problemchen. Außerdem, meine Hände waren noch auf dem Rücken zusammengebunden!
Hilflos versuchte ich mit den Füßen Luft zu bekommen, was logischerweise nicht funktionierte.
Das Yanma sowie das Moterpel eilten mir zur Hilfe. Das Yanmamädchen fing mich unterhalb auf, sein Freund zog mich oben an den noch währenden Fesseln.
Flucht.
Für die Käfercose galt es nunmehr lediglich abzuzischen.
Es war der Wahnsinn!
In der Nähe von Zweiblattdorf lag bekanntermaßen der Wahrheitssee umgeben von riesigen Bäumen.
Und hier, wo angeblich Vesprit schlafen soll, befand sich die Rebellion.
Die Person, die gegen San gekämpft hatte, war Pablo. Meine Eltern hatten mir erzählt, dass einst ein Glumanda-Boy im Dorf gelebt hatte. (s. S. 1) Mittlerweilen war er/sie/es ein Glurak und er hatte ebenfalls ein Glurak als Partnerpokemon.
Pablo schlenderte mit mir ein Stück vom Cose-Dorf weg.
„Ich glaube wir sind uns in Anil nie wirklich über den Weg gelaufen.“, begann er erstmal.
„Nicht wirklich… Du bist mit deiner Familie weggezogen bevor ich richtig laufen konnte…“
„Geflohen würde es besser treffen… Weißt du eigentlich wieso Karit und Naboru dich verfolgen?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Sie wollen dich als Versuchskaninchen.
Sie machen Experimente um Girantina aus seiner jahrtausendjährigen Gefangenschaft zu befreien.“
Pablo fing an zu erzählen.
„Ich weiß nicht viel über den Kampf der zwei Giganten, aber ich weiß, dass wir so entstanden sind. Weißt du wovon sich Cose ableitet? Die, die uns den Namen gegeben hatten, leiteten es von dem englischem Wort
Coseplay ab, ein Hobby aus Japan. Doch die Masse bemerkte schnell, dass wir keine Kostüme trugen.“ Er grinste gequält.
„Jeder Cose, der durch die Fusion am Mystery See entstanden ist, dürfte theoretisch nicht existieren, da es wider der Natur ist.
Der Weg aus etwas Zerstörtem Leben zu erschaffen gebührt Arceus.
Der Weg etwas zu Zerstören um Leben zu erschaffen gebührt Girantina.Erkennst du den Unterschied?
Ich war bei der GO – sprich Giro-Organisation – Ich war bereits ein Glutexo, als mich jemand anschoss und San mich zum Hauptquatier der GO brachte. Mittlerweile glaube ich, dass Karit mich angeschossen hatte um eine Rettungsaktion vorzutäuschen.“ Er seufzte, dann fuhr er fort.
„Sie versuchen die Entwicklung von Cose zu beeinflussen. Diese funktioniert bedingt anders als von normalen Pokemon. Zudem ist ein riesiger Kraftaufwand nötig.“
„Warum das denn?“, unterbrach ich, „Bei Pokemon sieht das eigentlich recht schnell aus und danach sprühen sie nur so vor Energie.“
„Du sagst es. Bei Pokemon. Jedoch sind Menschen nicht dazu gemacht unseren Körper in wenigen Minuten zu verändern. Von Glumanda zu Glutexo brauchte ich mehrere Stunden. Danach war ich so erschöpft, dass ich sofort einschlief.
Als ich zu Glurak wurde war ich mehr oder weniger ein Gefangener der GO. Dort wurde ich zudem Zeitpunkt genau überwacht. 20:28:34. Das war meine Zeit. Allerdings war das ja keine naturelle Entwicklung. Lediglich mein Drachenschwanz blieb mir. Meine Flügel sind verstümmelt.“
Pablo war verbittert deswegen.
„Mir wurde die Fähigkeit genommen selbst durch die Lüfte zu gleiten. Das ist… ziemlich frustrierend.“ Nach einem kurzem Moment des Schweigens sagte er:
„Ich habe keine Ahnung wo das HQ ist, da sie mir Betäubungsmittel verabreicht hatten. Ich glaube sowieso, dass es kein fester Standort ist. Genauso wenig weiß ich über den Kampf der Giganten bescheid. Diese Legende wäre wohl ziemlich aufschlussreich. Doch weiß ich, dass Girantina unfähig ist zu handeln. Es kann Befehle erteilen und sein Plan ist es, sich selbst zu befreien und Rache an Arceus zunehmen. Girantina hat angeblich ein Krypuk als seine leitende Position gewählt. Dieses verfolgt den Plan, die Energie, die bei einer Cose-Entwicklung entsteht zu nutzen um das Schattenpokemon zu befreien. Wenn wir nur wüssten, was mit Arceus nach dem Kampf passiert ist und wie die Fusion vonstatten geht. Aber ich sag’s dir: wir werden an dieses Wissen gelangen und diesen verhexten Plan vereiteln!“ Er sah grimmig aus oder frustriert? In dem Moment fiel mir auf, dass ich ihn eigentlich überhaupt nicht kannte.
Ich wusste nicht was ich machen sollte.
Bereits eine Woche war ich hier, fühlte mich aber unnützig. Wobei es besser ist als diese ständige Flucht und Angst um sein Leben zu haben. Obwohl… Angst hab ich eigentlich trotzdem noch.
Allerdings konnte ich mittlerweile fliegen. Melanie, dass temperamentvolle Bibor-Mädel, gab mir Flugstunden. Sie war irgendwie schräg und wurde schnell wütend, aber sie hatte auch einen ausgeprägten Sinn für Humor und war mit Sicherheit treuherzig.
Es gab zudem noch drei Fragen, die mich beschäftigten.
1. Wie war Pablo aus der GO wieder entkommen?
2. Was war mit Cose, die als solche geboren wurden? und
3. Was hatte es mit San auf sich? bzw. mit seiner kleinen Schwester?
Am selben Abend noch stellte ich ihm diese drei Fragen.
„Jemand hat mich befreit, eine Woche nachdem sie mich zu einem Glurak gemacht hatten. Ich weiß nicht wer es war oder aus welchen Gründen, sie hatten mich immerhin immer mit Drogen vollgepumpt.
Zu San… ich kenn ihn nicht wirklich gut. Soweit ich weiß hat er eine kleine Halbschwester, dass an der Schweinegrippe erkrankt war. Anscheinend hat er Lee-Ann zur GO gebracht, die dafür ein Fluffeluff geopfert hatten. Mittlerweile müsste sie so ca. 4 oder 5 Jahre alt sein. Ich bin mir nicht sicher. Aber bei der GO möchte ich an ihrer Stelle nicht gerade aufwachsen.
Ich versteh den Typen einfach nicht. An seiner Stelle wäre ich mit seiner Schwester schon längst geflohen, anstatt weiter für die zu arbeiten. Ich bin mir sicher, dass er gegen ihre Ansichten ist.“
Was ihn da so sicher machte, wollte ich nicht wagen zu fragen.
„Und was ist mit Cose, die das bereits seit ihrer Geburt in den Genen haben?“ Dabei dachte ich an Cascada. „Karit meinte sie seien weniger Wert.“
Pablo hob interessiert den Kopf.
„Ich hab noch nie davon gehört, dass das Cose-Gen weitervererbt werden kann.“, gab er überrascht zu. „Sorry, dazu kann ich dir nichts sagen. Wenn es für Karit weniger Wert hat… vlt. wurde bei der Geburt zu viel Kraft verbraucht, als dass sie sich noch weiterentwickeln könnten? Aber was wäre dann mit der Mutter, wären das nicht ihre Energiereserven, die das Kind da aufbraucht…?“
Er spekulierte weiter, als Melanie angerannt kam.
„San kommt. Er sagt er habe was mit dir zu besprechen.“, keuchte sie.
Falls Pablo überrascht war, so ließ er es sich nicht anmerken.
„Er soll kommen.“, meinte er ergeben. Und mich nahm er mit. Gut, so musste ich mir nicht den Kopf zerbrechen, wie ich ihn am besten belauschen konnte
Hatte ich je erwähnt, dass die Rebellion in indianermäßigen Tipi-Zelten lebten? Bis auf einige Einsiedler, die die Höhlen am Fuße des Berges vorzogen.
„Was willst du… San?“
Dieser nickte mir zu. Die zwei Kontrahenten saßen sich gegenüber und ich zwischendrin. Wie sagt man so schön? Die Luft knisterte.
„Muss
sie dabeisein?“ Er kniff dabei die Augen zusammen.
Pablo machte eine Handbewegung in meine Richtung.
„Ich bat darum.“
Danach sahen sich beide eine halbe Ewigkeit über an. Hallo? Was war das denn für ein Gespräch? Es wird ja wohl kaum Telepathie gewesen sein, immerhin war ich hier das Psycho-Pokemon!
„… Hilfst du mir?“
Jetzt konnte ich das Schweigen nachvollziehen…
Pablo schien, ganz im Gegensatz zu mir, nicht überrascht und verschränkte seine Arme.
„Dann wären wir zwei wohl quitt, was?“, meinte er dann.
„Sieh es doch nicht so… Aber mal sehen, vlt. erreichst du mehr als ich?“
Pablo lachte. „Ein Wettbewerb? Dann werde ich alles dransetzten zu gewinnen.“
„Das war vorauszusehen.“, kommentierte San, als sein Gegenüber noch einmal das Wort ergriff.
„Nazalie?“ Pablo lächelte mich an.
„Was zum-?“
Wieso grinst er mich so überschwinglich an?!Selbst San sah man an, dass er sein Lachen unterdrücken musste, dabei sah er jedoch mich an, anscheinend hatte ich einen amüsierenden Blick aufgesetzt. Ein Spiegel wär jetz nich schlecht gewesen…
„Nazalie… würdest du mit Lee-Ann tauschen und mit mir in die Höhle des Löwen gehen?“
„Eh?“, das war das einzige was ich verdattert hervorbrachte, also nickte ich einfach, nicht wissend worauf ich mich genau einließ.
So. Haha, nachdem ich neue Erkenntnisse gewonnen hatte, gaben sich für mich drei logische Schlussfolgerungen.
Nummero I: (die unwahrscheinlichste Variante)
Pablo & San waren Todfeinde und hatten bereits einen Kompromis geschlossen, der mir jetzt zum Verhängnis wurde.
Nummero II: (die nachvollziehbarste Variante)
Pablo & San waren Freunde von früher und hatten sich einen ausgefuchsten Plan überlegt, um Informationen aus der GO herauszubekommen.
Nummero III: (die erschreckendste Variante)
Pablo & San kannten sich mehr schlecht als Recht und hatten einen teuflischen Pakt ausgeheckt, indem es hieß mich an die Organisation auszuliefern und Lösegeld zu kassieren.
Ich schüttelte den Kopf. So kam ich nicht weiter. Eines stand jedoch fest…
Trat Nummero II oder III in Kraft sind die beiden ausgezeichnete Schauspieler.
Ich weiß nicht was Pablo damit bezwecken wollte… Ich weiß noch nicht mal, was ich mir davon versprach. Bisjetzt war ich immer weggelaufen…. Der Gedanke an Aikara beunruhigte mich. Wie lang war es her, wann war das gewesen, das unbeschwerte Leben mit meinen Eltern und Ziggy…
Ich ging also auf Pablo’s Vorschlag ein, vlt. erhoffte ich mir dadurch ja neue Erkenntnisse?
Ich saß hinter Pablo auf Glurak. Den Pokeball dazu trug der Junge übrigens immer um den Hals ;]
Nebenbei… San flog auch mit, sehr zu meinem Leidwesen -.-
Wir brauchten fast einen Monat um zum Glutberg auf Eiland I zu gelangen.
Auf dem Gipfel des inaktiven Vulkans erwarteten uns schon 5 Cose: 2 kannte ich, 2 nicht, bei einem konnte ich mir denken wer es war.
Naboru und Karit waren dort, dann ein Mädchen, dass einem Ariados glich. Ich denke mal, dass sie die gleiche Stellung wie die beiden anderen Fänger hatte. Sie hielt ein junges Mädchenbei der Hand, ca. 12 Jahre alt. Höchstwahrscheinlich San’s kleine Schwester.
Der letzte im Bunde stand vorne. Ich überlegte gerade, was sein zweites Ich sein mochte, als ich über den Jungen ein schwebendes Rotom bemerkte.
Nichtsahnend landeten wir erstmal mit sicherem Abstand.
Ich sah kurz gen Himmel.
Es zog Sturm auf…